Landkreis Laufen

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Wappen Deutschlandkarte
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Landkreis Laufen
Deutschlandkarte, Position des Landkreises Laufen hervorgehoben
Basisdaten (Stand 1972)
Koordinaten: 47° 56′ N, 12° 56′ OKoordinaten: 47° 56′ N, 12° 56′ O
Bestandszeitraum: 1862–1972
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Oberbayern
Verwaltungssitz: Laufen
Fläche: 547,13 km2
Einwohner: 57.700 (31. Dez. 1971)
Bevölkerungsdichte: 105 Einwohner je km2
Kfz-Kennzeichen: LF
Kreisschlüssel: 09 1 44
Kreisgliederung: 40 Gemeinden
Adresse der
Kreisverwaltung:
8229 Laufen
Lage des Landkreises Laufen in Bayern
Karte
Karte

Der Landkreis Laufen (kulturlandschaftlich auch Rupertiwinkel genannt) war ein Landkreis im bayerischen Regierungsbezirk Oberbayern. Er wurde am 1. Juli 1972 im Rahmen der Gebietsreform aufgelöst. Die Gemeinden des Landkreises wurden dabei den bestehenden Landkreisen Altötting und Traunstein sowie dem neu gegründeten Landkreis Berchtesgadener Land zugesprochen.

Der Landkreis an der Grenze zu den österreichischen Bundesländern Salzburg und Oberösterreich war im Wesentlichen aus den historischen Gebieten des früheren Landgerichts Laufen des Fürsterzbistums Salzburg hervorgegangen. Kreisverwaltungssitz war die Stadt Laufen, einwohnerstärkste Gemeinde die Grenzstadt Freilassing. Mit Tittmoning besaß der Landkreis eine weitere Gemeinde, die das Stadtrecht innehatte.

Der Landkreis lag im Südosten Oberbayerns an der Grenze zu den österreichischen Bezirken Braunau am Inn und Salzburg-Umgebung (Flachgau), sowie der Landeshauptstadt Salzburg. Im Osten bildeten die Flüsse Saalach und Salzach als Grenze des Landkreises Laufen auch einen Teil der deutsch-österreichischen Grenze.

Innerhalb Deutschlands bildeten entgegen dem Uhrzeigersinn im Norden beginnend Altötting, Traunstein und Berchtesgaden die Nachbarkreise. Die bayerische Landeshauptstadt München war ca. 90 Fahrminuten entfernt. Ins Zentrum Salzburgs waren es dagegen je nach Ausgangspunkt nur wenige Minuten.

Landschaftliche Prägung

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Im Süden beginnend war der Landkreis von den alpinen Ausläufern der Chiemgauer Alpen geprägt, wenngleich die Gipfel des Hochstaufen und Zwiesel schon im benachbarten Landkreis Berchtesgaden lagen. Höchster Punkt im Landkreis war daher der vorgelagerte Högl mit 827 m ü. NHN. Weiter Richtung Norden schloss sich einerseits das Salzburger Becken (Freilassing), sowie weiter gen Nordwesten das Becken rund um den Waginger und den Tachinger See an. Im Landkreis konnte man auf einer Reise von Süden nach Norden den Verlauf vom alpinen Gelände bis zum voralpinen Hügelland nachvollziehen. Seinen tiefsten Punkt erreichte der Landkreis im Salzachtal bei Tittmoning mit ca. 370 m ü. NHN.

Das Bezirksamt Laufen wurde im Jahr 1862 durch den Zusammenschluss der Landgerichte älterer Ordnung Laufen und Tittmoning gebildet.[1]

Anlässlich der Reform des Zuschnitts der bayerischen Bezirksämter trat das Bezirksamt Laufen am 1. Januar 1880 Gemeinden an das Bezirksamt Traunstein ab.

Am 1. Januar 1939 wurde wie im ganzen Deutschen Reich die Bezeichnung Landkreis eingeführt.[2] So wurde aus dem Bezirksamt der Landkreis Laufen.

Das Wappen am Landratsamt Laufen

Am 1. Januar 1970 wurde die Gemeinde Lauter des Landkreises Laufen in den Landkreis Traunstein um- und in die Gemeinde Surberg eingegliedert.

Der Landkreis Laufen wurde im Zuge der bayerischen Gebietsreform am 1. Juli 1972 dreigeteilt: Seine an der Grenze zu Österreich liegende Kreisstadt Laufen gehört heute wie der südöstliche Teil des ehemaligen Landkreises zum Landkreis Berchtesgadener Land, der bis zum 1. Mai 1973 übergangsweise Landkreis Bad Reichenhall hieß. Sein westlicher Teil ging im Landkreis Traunstein auf und die Gemeinde Tyrlaching fiel an den Landkreis Altötting.[3]

Bezirksamtsvorstände bzw. Landräte
Amtszeit Landrat
1913–1929 Robert Einhauser[4]
1929–1937 Otto Jehle
1937–1939 ?
1939–1942 Georg von Hertling
1942 Josef Ullrich
1942–1943 Ludwig Abenthum
1943–1945 Julius Brandstätter
1945–1946 Karl Lenz
1946 Karl Friedrich Wochinger
1946–1948 Josef Rauch
1948–1970 Max Schmid
1970–1972 Hubert Kreuzpointner
Landkreis Laufen, Gemeindegrenzenkarte von 1961
Name heutige Gemeinde VZ 1875[5] VZ 1885[6] VZ 1900[7] VZ 1925[8] A1928 [ha][8] VZ 1950[9] A1952 [ha][9] VZ 1961[10] heutiger Landkreis
Ainring Ainring 1.182 1.466 1.695 2.137 2.064,61 5.040 2.064,62 Berchtesgadener Land
Asten Tittmoning 480 515 517 531 1.443,40 805 1.443,40 Traunstein
Freidling Teisendorf 397 355 371 394 702,01 536 702,16 Berchtesgadener Land
Freilassing, Stadt
(bis 1923 Salzburghofen)
Freilassing 926 970 1.687 3.724 1.484,52 7.214 1.483,73 Berchtesgadener Land
Freutsmoos Palling 497 528 546 634 1.881,57 922 1.881,57 Traunstein
Fridolfing Fridolfing 1.630 1.729 1.845 2.104 3.173,49 2.873 3.173,37 Traunstein
Gaden Waging am See 315 347 365 450 847,09 763 847,14 Traunstein
Heining Laufen (Salzach) 422 480 540 475 623,10 865 620,75 Berchtesgadener Land
Holzhausen b. Teisendorf Teisendorf 489 497 556 605 1.087,57 802 1.087,28 Berchtesgadener Land
Kapell Surberg 367 358 392 405 851,18 629 851,18 Traunstein
Kay Tittmoning 821 849 833 948 2.357,46 1.323 2.357,46 Traunstein
Kirchanschöring Kirchanschöring 677 693 774 1.269 1.983,47 1.798 1.983,47 Traunstein
Kirchheim Tittmoning 612 612 594 639 1.345,71 888 1.345,78 Traunstein
Lampoding Kirchanschöring 309 371 368 431 539,55 611 539,55 Traunstein
Laufen, Stadt Laufen (Salzach) 2.149 2.363 2.407 2.619 146,15 4.105 148,92 Berchtesgadener Land
Leobendorf Laufen (Salzach) 815 865 871 1.107 2.180,92 1.545 2.181,09 Berchtesgadener Land
Neukirchen am Teisenberg Teisendorf 910 915 947 925 1.136,02 1.218 1.136,14 Berchtesgadener Land
Nirnharting Waging am See 295 316 372 419 1.007,55 546 1.007,55 Traunstein
Oberteisendorf Teisendorf 496 518 507 565 711,65 840 711,74 Berchtesgadener Land
Otting Waging am See 500 503 505 562 1.299,57 824 1.299,50 Traunstein
Palling Palling 1.367 1.517 1.584 1.661 3.333,50 2.325 3.319,54 Traunstein
Petting Petting 721 717 838 920 1.765,62 1.293 1.775,02 Traunstein
Pietling Fridolfing 450 438 465 549 1.186,49 654 1.186,47 Traunstein
Ringham Petting 300 323 350 425 650,11 782 664,26 Traunstein
Roßdorf Teisendorf 376 428 442 517 902,54 743 902,68 Berchtesgadener Land
Rückstetten Teisendorf 453 473 498 587 1.037,25 786 1.037,25 Berchtesgadener Land
Saaldorf Saaldorf-Surheim 1.008 968 1.067 1.152 2.573,11 1.699 2.573,12 Berchtesgadener Land
Straß Ainring 512 537 589 610 1.242,64 944 1.242,64 Berchtesgadener Land
Surheim Saaldorf-Surheim 690 678 713 829 1.337,69 1.267 1.338,51 Berchtesgadener Land
Taching am See Taching am See 582 642 678 709 1.586,48 1.078 1.586,48 Traunstein
Teisendorf, Markt Teisendorf 1.006 1.111 1.363 1.534 530,94 2.326 530,88 Berchtesgadener Land
Tengling Taching am See 488 529 526 588 1.092,26 895 1.092,26 Traunstein
Tettenhausen Waging am See 308 308 342 348 642,71 507 642,66 Traunstein
Tittmoning Tittmoning 1.471 1.515 1.563 1.684 365,91 2.408 365,86 Traunstein
Törring Tittmoning 651 667 757 804 1.782,94 1.260 1.782,94 Traunstein
Triebenbach Laufen (Salzach) 262 299 335 278 380,42 383 379,96 Berchtesgadener Land
Tyrlaching Tyrlaching 667 747 761 833 2.009,84 1.227 2.009,84 Altötting
Waging am See Waging am See 775 831 921 947 285,30 1.772 285,32 Traunstein
Weildorf Teisendorf 666 677 698 803 1.690,11 1.085 1.690,10 Berchtesgadener Land
Wonneberg Wonneberg 614 656 738 843 1.800,66 1.089 1.800,66 Traunstein
Ausmärkische Bezirke/Gemeindefreie Gebiete 2.526,59 24 2.503,04 Berchtesgadener Land
Traunstein
Bezirksamt Laufen/Landkreis Laufen 28.602 29.311 31.920 37.564 55.589,70 58.694 55.575,89 56.605

Kfz-Kennzeichen

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Am 1. Juli 1956 wurde dem Landkreis bei der Einführung der bis heute gültigen Kfz-Kennzeichen das Unterscheidungszeichen LF zugewiesen. Das Kfz-Kennzeichen des ehemaligen Landkreises Laufen wurde nach dessen Auflösung am 1. Juli 1972 ebenso noch für gut sieben Jahre ausgegeben wie das Kennzeichen BGD für den ehemaligen Landkreis Berchtesgaden und REI für die ehemalige kreisfreie Stadt Bad Reichenhall. Insbesondere wegen heftiger Proteste aus dem ehemaligen Landkreis Berchtesgaden wurde erst ab dem 1. August 1979 für den gesamten Landkreis ausschließlich das Kfz-Kennzeichen BGL vergeben.[11]

Mit der am 1. November 2012 in Kraft getretenen Reform der Fahrzeug-Zulassungsverordnung („Kennzeichenliberalisierung“) ist die Ausgabe von Altkennzeichen wieder zulässig. Nachdem sich 2013 zunächst noch eine knappe Mehrheit des Kreistages gegen diese Möglichkeit ausgesprochen hatte, sprach sich ein Kreistagsbeschluss vom 22. Juli 2016 dafür aus:[12] Im Landkreis Berchtesgadener Land werden seit dem 15. September 2016 neben dem Regelkennzeichen BGL die Unterscheidungszeichen BGD, LF und REI „auf Wunsch“ wieder ausgegeben.[13] Im Landkreis Altötting wird das Kennzeichen LF seit dem 1. Oktober, im Landkreis Traunstein seit dem 14. Oktober 2016 wieder vergeben.

Einzelnachweise

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  1. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 510.
  2. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 97.
  3. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 581 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  4. https://verwaltungshandbuch.bavarikon.de/VWH/Einhauser,_Robert#lang-de
  5. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 133–160, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  6. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 125–152 (Digitalisat).
  7. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 139–164 (Digitalisat).
  8. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 147–174 (Digitalisat).
  9. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 149–174 (Digitalisat).
  10. []
  11. Hellmut Schöner (Hrsg.): Berchtesgaden im Wandel der Zeit – Ergänzungsband I. S. 327.
  12. Michael Hudelist: „BGD“ ist wieder da, im Berchtesgadener Anzeiger vom 23. Juli 2016, online unter berchtesgadener-anzeiger.de
  13. Wiedereinführung Altkennzeichen REI, BGD und LF (Memento vom 2. Oktober 2016 im Internet Archive), Bekanntmachung des Landratsamts Berchtesgadener Land vom 28. Juli 2016, online unter lra-bgl.de